Daten. Zusammengetragen von Franz Hoß

Irma Zöller, Werner Zöller: Irmas Sohn, Adolf Zöller: Irmas Bruder
Eine biographische Datensammlung von Franz Hoß
1. Irma Zöller< Geborene Betz, geb. am 06.09.1911; gest. 13.2.1982 mit70Jahren. Der Vater von Irma Zöller, Adolf Betz, war Maler in Durlach, die Mutter Käthe war Hausfrau
Der Sohn, Werner Zöller, geb. 31.05.1942, gest. 21.6.1995
Bruder Adolf geb. 02.09.1905, gest. 09.06.1950 ; daneben gab es noch 2 weitere Brüder und eine Schwester
Einer der Brüder gründete 1919 das Elektrogeschäft Betz in der Klauprechtstraße.
Die Zöllers waren seit langem eine politisch links orientierte Familie:


Der Ehemann von Irma Zöller (Vater von Werner Zöller), Richard Zöller, war SPD- Mitglied; er wurde 1942 verhaftet und wurde dann im KZ Struthof interniert; Während dieser Lagerzeit ließen die Wachleute es zu, dass der Vater einmal außerhalb des Lagers in einem Hotel schlafen durfte, als seine Frau Irma ihn besuchen kam. Lt. Angaben von Werner Zöller ist dies die Nacht, in welcher er gezeugt wurde; der Vater wurde dann in eine Strafkompanie an den Don (Russland) versetzt. Hier traf ihn ein Granatsplitter, an dem er gestorben ist. Irma Zöller war ursprünglich Kommunistin.
Vorsitzende im Stadtbezirk Südweststadt von 1950 – 1974; um eine Verjüngung vorzunehmen, wurde Erich Weichsel Vorsitzender im Jahre 1974 - 1975, Irma Zöller wurde stellv. Vorsitzende. Dann hat F.H. den Vorsitz übernommen (lt. Carmen Gilles bis 1977, nach F.H.`s Erinnerung bis zur Wahl des Kreisvorsitzenden im Jahre 1981). Irma Zöller blieb stellv. Vorsitzende und blieb die verbindende Kraft im Stadtbezirk, die ihre Lebensaufgabe darin sah, die Gruppe zusammen zu halten und zu erweitern, Fahrten zu organisieren, Feste zu organisieren und einen ständigen Handarbeitskreis in Gang zu halten. Sie war die „Seele“ all dieser Aktivitäten, die sich z.T. in ihrer vollgestopften kleinen Wohnung in der Klauprechtstr. 23 im EG abspielten.
1982 verstarb Irma Zöller, noch vor der Eröffnung „ihrer“ Begegnungsstätte. Nachruf im Mitteilungsblatt vom April 1982, Dieser Nachruf erwähnt wesentliche Aktivitäten ihres AWO- Engagements. Vor allem zu nennen ist die langjährige Suche nach Räumen für eine Altentagesstätte, in der sie die verschiedenen Aktivitäten umsetzen konnte, die ihr mit den alten Menschen am Herzen lagen. – Sie gab noch den Anstoß zur Altentagesstätte in der Klauprechtstraße, konnte ihre Einweihung aber nicht mehr erleben.( Mitteilungsblatt April 1983)

2. Bruder von Irma Zöller, Adolf Betz
Er war überzeugter Kommunist und befand sich bis 1945 viele Jahre in Haft. Dann wurde seine Frau - Werner Zöllers Tante Lina - Leiterin des Pflegeheims in Frauenalb, er wurde dort Hausmeister.1950 starb er auf tragische Weise bei einem Brand im Pflegeheim. Todesanzeige in Anl. 4, Nachrufe in Zeitungsausschnitten in Anl. 5a und 5b
3. Werner Zöller
Hat zunächst eine Elektriker- Lehre gemacht. Später hat er die Fachhochschulreife nachgeholt und eine Sozialarbeiterausbildung begonnen. Er lernte dann aber seine Frau Heide kennen und verließ Berlin, wo er die Sozialarbeiterausbildung abschließen sollte. – Danach kehrte er nach Mannheim zurück und arbeitete bei der AWO Mannheim. Während dieser Zeit machte er eine Heimerzieherausbildung (die aber später nicht anerkannt wurde) und arbeitete in verschiedenen Heimen mit Jugendlichen. In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts absolvierte er eine Erzieherausbildung und war danach beim Bezirksverband Baden der AWO tätig.
Die Ehe scheiterte relativ früh (wohl schon Anfang der 70er Jahre);
Sein Sohn Markus, geb. 1968 (?), lebte 1993 als Handwerker in Mannheim; er war damals schon geschieden; seine 3,5 jährige Tochter lebte bei ihm
Die Tochter Yvonne , geb. 1965, hatte eine Banklehre gemacht und war 1993 stellv. Abteilungsleiterin; sie wurde 1994 geschieden
Zu den Kindern hatte Werner Zöller kaum Kontakt
Er war Vorsitzender des (zusammengefassten) Stadtbezirks Südweststadt/Weststadt, nachdem Franz Hoß den Vorsitz abgegeben hatte; etwa Ende der 80er Jahre. wurde er zusätzlich stellv. Kreisvorsitzender der AWO
1995 ist er völlig unerwartet gestorben, aktuell an einer Legionellen- Vergiftung; Nachruf im Mitteilungsblatt .
4. Zusammenfassung
Geprägt von politischem Idealismus - sei es aus der kommunistischen oder der sozialistisch- sozialdemokratischen Gedankenwelt - waren Irma Zöller und Werner Zöller davon erfüllt, positive Impulse in diese Welt hineinzutragen. Die AWO war hierbei mit ihrem Gedankengut und ihren Strukturen für sie die Plattform, auf der sie ihre Vorstellungen realisieren konnten und deren Ziele sie in hohem Maße zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben.